Etappenfahrt 2009 nach Berlin
- Fahrt durch Windpark
- Besenwagen-Ersatz
- Eisleben ist erreicht
- Pause in Herleshausen
- Das Rad rollt allein
- Potsdam ist erreicht
- Ein Traum Radweg allein für uns
- Unser Fotograf muss auch ins Bild
- Wasserschlossbesichtigung als Kulturpause
GPS-geführt nach Berlin
Bibliser Rennradfans auf Etappenfahrt durch 5 Bundesländer
Biblis – Erstmals GPS-geführt waren 11 Bibliser Rennradfahrer des RV Vorwärts Biblis unterwegs zur alljährlichen Etappenfahrt. Auf präzise ausgearbeiteter Streckenführung und von Kurt Waplinger minutiös ins GPS-Gerät übertragen führte er die RTF- ler Fahrer über 550 km punktgenau zu den Etappenzielen. Die Fahrt führte durch fünf Bundesländer.
Sportlicher Höhepunkt der Bibliser RTF- Fahrer ist alljährlich eine mehrtägige Etappenfahrt. Berlin war diesmal das Ziel. Fünf Etappen vom 6. bis 10. Juni sollten das 11-köpfige Fahrerteam nach Berlin führen. Fest gebuchte Hotelunterkünfte in den Etappenzielen Schlüchtern, Eisenach, Eisleben, Wittenberg und Potsdam warteten auf die Rennradfahrer. Am sechsten Tag stand die Besichtigung der Bundeshauptstadt, am siebten die Rückfahrt mit der Bundesbahn auf dem Programm.
Anhaltend heftiger Dauerregen, Temperaturen um die 9 Grad und unangenehm heftiger Wind beim Start drohten das Programm durcheinander zu bringen. Kurzentschlossen wurde so die erste Halbetappe bis Hanau im Zug, die zweite Halbetappe bis Schlüchtern – bei erneut einsetzendem Regen und frischen 10 Grad – auf den Rennmaschinen zurückgelegt. Lediglich ein ausgesprochener „Schönwetterfahrer“ packte sein Rad ins Auto, fuhr nach Schlüchtern und war erst ab dem zweiten Tag im Sattel. Die wettererprobten Radsportler hatten immerhin 90 km bei ca. 770 Höhenmetern dem unangenehmen Wetter getrotzt.
Mit 1100 Höhenmetern war die 125 km lange Etappe von Schlüchtern bis Eisenach die „Königsetappe“ der diesjährigen Tour. Die „Bergziegen“ unter den Fahrern waren in den Ausläufern von Vogelsberg, Rhön und Thüringer Wald an den Steigungen in ihrem Element. Die Schwergewichte der „Gemütlichkeitsfraktion“ zogen – trotz „Großvaterritzel“ – das Fahrerfeld dabei immer wieder etwas in die Länge. Dafür hatten sie in den Abfahrten etwas mehr Schwung.
Ab Eisenach gab es immer wieder unliebsame „Härtetests“ auf historischem Kopfsteinpflaster in den Ortsdurchfahrten. Bei der ausgesuchten Streckenführung auf meist weniger befahrenen Landstraßen und in vielen Gemeinden wurden Fahrer und Rennmaschine immer wieder kilometerlang ordentlich durchgeschüttelt und -gerüttelt. Schadlos überstand das eingesetzte GPS-Gerät sowohl diesen Straßenzustand, als auch jeden Regen. Fahrer und Rennmaschinen auch.
Durch die Ausläufer von Thüringerwald und des Südharzes führte die dritte Etappe zu Luthers Geburtsstadt Eisleben. Die Dokumentationsfans konnten am dritten Tag 135 km bei 960 Höhenmetern und einige kurze, „giftige“ Anstiege mit bis zu 11 Prozent Steigung festhalten.
Die hügelige Landschaft wechselte bei den 114 km von Eisleben nach Wittenberg allmählich in die flacheren Strecken der Elbe-, Elster- und Mulde-Talauen. Von der Lutherstadt Wittenberg aus fehlten nur noch 95 km zum letzten Ziel Potsdam. Nach insgesamt 550 km auf dem Sattel und 3630 Höhenmetern in den Beinen ließen es die Radfahrer in Berlin gemütlicher angehen:
Die Glienicker Brücke, aus Zeit des kalten Krieges als „Agentenbrücke“ bekannt, wenige Kilometer vom Hotel „Froschkiste“ entfernt, stand bei einer Schifffahrt auf den Potsdamer Seenplatte auf dem Besichtigungsprogramm. Schon in den Lutherstädten Eisleben und Wittenberg wurden selbstverständlich eifrig die geschichtsträchtigen Sehenswürdigkeiten besucht. In unterschiedlichen Gruppen wurde in Berlin unter anderem Checkpoint Charly, Anhalter Bahnhof, Potsdamer Platz, Sony-Center und Reste der Mauer besichtigt.
„Dank umsichtiger Fahrweise aller, einer hervorragend ausgearbeiteten Streckenführung und Routenführung mit dem GPS durch Kurt Waplinger, sowie gut ausgewählter Hotels auf der ganzen Strecke durch Kurt Fries war es wieder eine gelungene Etappenfahrt“, konnte der RTF- Fachwart Manfred Seib am letzten Abend Bilanz ziehen. Sein besonderen Dank galt Reinhold Brückmann, der erneut im Begleitfahrzeug den Gepäcktransport übernommen hatte.